DIE KOPFLAUS …

… ein ungeliebter Parasit

 

Die gute Nachricht zuerst: Kopfläuse übertragen keine Krankheiten und sie sind auch kein Hinweis auf mangelnde Hygiene. Die schlechte Nachricht: Der Juckreiz nach einem Stich durch die Kopflaus ist sehr unangenehm, durch Kratzen kann sich außerdem die Kopfhaut entzünden.

Eine weibliche Laus mit einem Ei in ihrem Körper;
Bild: Prof. Dr. H. Mehlhorn (Heinrich Heine Universität Düsseldorf)

Die Übertragung: Kopf an Kopf

Die Kopflaus, der biologische Fachbegriff ist „Pediculosis“, befällt vor allem Kinder zwischen drei und 11 Jahren, Mädchen häufiger als Jungen. Übertragen werden die Läuse unmittelbar, etwa wenn man die Köpfe nah zusammensteckt, nicht jedoch über größere Distanzen und auch nicht über Kämme und Kopfbedeckungen.

Von der Nisse zur Laus

Ausgewachsene Weibchen legen in ihrem Leben zwischen 100 und 300 Eier, die mit einem unlöslichen Klebstoff nahe der Kopfhaut an die Haare geklebt werden. Als „Nisse“ bezeichnet man die Hülle vom Lausei. Nach 7 bis 10 Tagen schlüpft aus dem Ei die Larve. Danach folgen zwei weitere Larvenstadien. Nach drei bis vier Wochen entschlüpft schließlich die erwachsene Laus. Sie ist flach und etwa so lang wie ein Streichholzkopf.

 

Kopfläuse ernähren sich vom Blut aus der Kopfhaut. Beim Stechen sorgen sie mit ihrem Speichel dafür, dass das Blut flüssig bleibt. Ähnlich wie bei Mücken verursacht dieser gerinnungshemmende Speichel einen Juckreiz.

Anzeichen für den Lausbefall

Läuse und Nissen erkennt man am besten durch gründliches Auskämmen der nassen Haare. Da sich diese Kopfbewohner am liebsten im Nacken und hinter den Ohren ansiedeln, findet man hier die ersten Anzeichen, bedauerlicherweise meistens erst, wenn sich bereits mehrere hundert Läuse auf dem Kopf tummeln.

Die Behandlungsmöglichkeiten

Der Läusebefall muss sofort im Kindergarten oder in der Schule gemeldet werden, damit die Ausbreitung in der Gruppe unterbrochen wird. Gibt es den „Läusealarm“ sollte man sein Kind aufmerksam untersuchen, indem man kopfüber das nasse Haar Strähne für Strähne mit einem Kamm durchkämmt.
Um die ungeliebten Kopfbewohner wieder loszuwerden, gibt zwei Methoden:

  • Nasses Auskämmen mit dem Läusekamm:
    Das nasse Haar wird kopfüber Strähne für Strähne von der Kopfhaut bis zur Haarspitze ausgekämmt. Der Läusekamm wird immer wieder auf einem Küchenkrepp ausgestrichen. Die Erfahrung allerdings hat gezeigt, dass diese Methode kaum praktikabel ist, weil sie konsequent über 4 Wochen (zweimal die Woche) duchgeführt werden muss.
  • Anwendung eines Läusemittels (z. B. eines Insektizids):
    Dabei unterschiedet man drei Gruppen: synthetische Stoffe, natürliche Pflanzenextrakte oder Mittel mit einem physikalischen Wirkstoff (der nicht vom Menschen aufgenommen wird).

Das Robert-Koch-Institut empfiehlt eine Kombination beider Methoden in mehreren Phasen:
Tag 1: Anwendung des Insektizids und anschließendes nasses Auskämmen
Tag 5: Nasses Auskämmen
Tag 8: Anwendung des Insektizids und anschließendes nasses Auskämmen
Tag 13: Anwendung des Insektizids und anschließendes nasses Auskämmen
Tag 17: Anwendung des Insektizids

(Quelle: PTA heute, S. 24-27)

Unsere Tipps

  • Sie sollten mit Ihrem Arzt oder der Apothekerin/dem Apotheker besprechen, welches Läusemittel ratsam ist. Folgende Fragen sind dabei wichtig: Wie alt ist die Person? (Hinweis: Nicht jedes Läusemittel ist bei Kindern unter 12 Jahren verordnungsfähig.) Liegt eine Allergie vor? Ist eine Resistenz der Läuse gegen einen Wirkstoff bekannt?
  • Und noch etwas: Der häufigste Fehler ist, die Behandlung zu früh abzubrechen.